Hornissenschwebfliege: Harmloser Riese

Auf den ersten Blick war ich entsetzt: Tummeln sich da etwa auf den Blüten meines ,Gemeinen Wasserdosts‘ am Teichrand kleine Schwärme von Hornissen?

Die Entwarnung kam jedoch bald – nachdem ich die rastlos herumschwirrenden Tiere fotografiert und im Internet rechcherchiert hatte: Es handelte sich um Hornissenschwebfliegen (Volucella zonaria), die den heimischen – und gefürchteten – Hornissen (Vespa crabro) sehr ähnlich sehen, aber keinen Stachel haben und auch friedfertig von Blüte zu Blüte ,schweben‘.

Die Hornissenschwebfliege ist die größte und schnellste Schwebfliege Mitteleuropas (sie wird bis zu 22 mm groß) und hat rotbraun gefärbte Flügel mit einer Schlagfrequenz von bis zu 300 Hertz. Durch diesen ,Schwirrflug‘ entsteht auch der Eindruck, dass diese Insekten längere Zeit in der Luft stehen und zu den Blüten ,schweben‘.

Hornissenschwebfliegen kommen vor allem in vielen wärmeren Teilen der Welt vor und breiten sich im Zuge der Erwärmung auch immer mehr bis ins südliche Nordeuropa aus. Das heiße Wettergeschehen der letzten Jahre dürfte auch dafür verantwortlich sein, dass heuer bei uns besonders viele Tiere dieser Art beobachtet werden.

Stechen nicht

Sie können nicht stechen. Auch beißen können sie nicht. Sie sind somit ganz ungefährlich. Hornissenschwebfliegen haben lediglich leckende und saugende Mundwerkzeuge. Sie leben auf Wiesen in der Nähe von Wäldern und fliegen bei uns meist in der Zeit von Ende Mai bis September. Sie saugen den Nektar von verschiedensten blühenden Pflanzen, wie etwa Baldrian, Oregano, Minze, Liguster oder Wasserdost.

 

Tipp für unterhaltsames Gehirntraining:

Wir haben mit dem Foto der Hornissenschwebfliege ein Puzzle erstellt.
Hier geht’s zum Spiel:
https://www.lebensgarten.at/puzzleE/index.html

Gänseblümchen: ,Himmelssternchen’ mit
Super-Heilkraft

Ich gestehe, dass ich seit meiner Kindheit dauerverliebt bin – in das Gänseblümchen! Seit ich im Garten meiner Eltern krabbeln konnte, ist dieses kleine Blümchen für mich ein Symbol von Freiheit und Fröhlichkeit. Vermutlich deshalb, weil immer dann, wenn ich durchs Gras gekrochen bin, die Sonne gescheint hat und ich die kleinen sonnenähnlichen Blüten in den Mund stecken durfte, ohne dass mich jemand daran gehindert hätte …

Bis heute liebe ich dieses kleine unscheinbare Blümchen, das fast rund ums Jahr mit seinen strahlenden gelb-weißen Blüten die Wiese in meinem Garten mit einem dichten Flor überzieht, der meiner Seele ein fröhliches Lächeln schenkt.

Die Bescheidenheit und Einfachheit, mit der uns das Gänseblümchen, das ich als Kind immer ,Himmelssternchen’ genannt habe, entgegenkommt, entspricht gar nicht den Heilkräften, die ihm innewohnen: Seit Jahrhunderten wird es in der Volksmedizin innerlich und äußerlich angewendet:

Tee gegen Frühjahrsmüdigkeit

Als Tee gegen Frühjahrsmüdigkeit, Stimmungsschwankungen und Depressionen, bei Erkältungen und Husten, zur ,Blutreinigung’ und Milderung von Hautunreinheiten, bei Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, bei Leberproblemen, zur Verdauungsförderung und bei Menstruationsbeschwerden. Es gibt kaum etwas, das man mit einigen Schalen Gänseblümchentee nicht positiv beeinflussen kann …

Da Gänseblümchentee und –tinkturen sowie frischen zerriebenen Blüten und Blättern auch eine entzündungshemmende und antivirale Wirkung nachgesagt wird, empfiehlt die Volksmedizin auch die Anwendung bei Ausschlägen und unreiner Haut sowie bei Insektenstichen und als Erste Hilfe bei kleinen Verletzungen. Davon kommt auch die Bezeichnung ,Wiesenpflaster’.

Kein Wunder, dass das Gänseblümchen vom deutschen Naturheilverein ,Theophrastus’ zur ,Heilpflanze des Jahres 2017’ gewählt wurde.

Die Ehrungen für diese Pflanze reichen aber schon viele Jahrtausende zurück – schon in den Königsgräbern von Ur in Mesopotamien aus der Zeit des 3. Jahrtausends v.Chr. fand man goldenen Kopfschmuck, der mit Gänseblümchen verziert war. Und der französische König Ludwig IX. (1214-1270) hat die Blüte in sein Wappen aufgenommen.

 

Eine wichtige ,Futterpflanze’ für Bienen

Schlichte Schönheit und Heilkräfte sind aber nicht alles, was das Gänseblümchen zu bieten hat: Da es vom ganz zeitigen Frühjahr bis zum ganz späten Herbst blüht, ist es für Bienen und andere Insekten eine wichtige ganzjährige ,Futterpflanze’. Und da es vegetativ besonders widerstandsfähig ist, schützt es unsere Gartenwiesen durch seine relativ breiten Blattrosetten in regenarmen Zeiten vor dem Austrocknen. Man kann sogar darüber gehen und darüber mähen, ohne dass großer Schaden entsteht – innerhalb kurzer Zeit richten sich ,getretene’ Blätter wieder auf und wenige Tage nach dem Mähen kommen neue Blüten. 

Essbare Dekoration

Vom Gänseblümchen sind Blüten, Stängel und Blätter essbar. Die Blätter schmecken ganz leicht nussig, die Blüten leicht bitter und die noch nicht aufgesprungenen Blütenknospen leicht säuerlich. Die eher unscheinbaren Knospen kann man wie Kapern in Essigwasser konservieren, die ,strahlenden’ Blütenköpfe sind eine wunderbare essbare Dekoration für Salate, Gemüsegerichte, Aufstriche und Fleischspeisen, aber auch für Desserts und Getränke.

Wichtig ist jedoch, dass man alle Pflanzenteile nur von garantiert sauberen Bio-Wiesen entnimmt, die möglichst weit entfernt von Straßenverkehr und anderen Schmutzquellen sind. 

Gänseblümchen-Kosmetika

Weil die Inhaltsstoffe des Gänseblümchens sehr positive Effekte in der Hautpflege haben, wird es im Volksmund auch Augenblümchen und Tausendschön genannt und es werden daraus allerlei Tinkturen, Öle, Salben und Salze gemacht, die von innen und außen wirken sollen.

Das Rezept für ein Gänseblümchensalz, das man ganz einfach selbst herstellen und sowohl als Würzmittel für Speisen als auch als Badesalz verwenden kann, verrät dieses Video:

Gärtnerische Daten:

Name: Gänseblümchen / Tausendschön / Margritli (Schweiz) – Bellis perennis – es gibt davon die essbare Ursprungsform mit den weißen Blütenblättern und verschiedene Zuchtformen mit farbigen Blütenblättern, die man sicherheitshalber NICHT verzehren sollte.
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Wuchs: 5 bis 15 cm hoch
Blüte: Februar bis November; weiß mit gelber Mitte, strahlenförmig
Standort/Boden: Sonne bis Halbschatten /frischer, durchlässiger, nährstoffreicher, eher leicht saurer Boden
Lebenszyklus: mehrjährig, gut winterhart
Giftigkeit: nein, in größeren Mengen jedoch abführend
Nutzung: in niedrigen Wiesen, Beetumrandungen, Wildkräuterbeet

 

Einen kleinen filmischen Überblick über die vielfältige Verwendung des Gänseblümchens gibt dieses Video: 

Ohne Bienen keine Birnen

Die Wichtigkeit von Bienen und anderen Insekten für unsere Gärten und Land(wirt)schaft wird durch folgende Zahlen deutlich: 75 % der Nutzpflanzen und 98 % der Wildpflanzen brauchen Insekten zur Bestäubung. Man kann diese Formel auch umdrehen: Diese Insekten brauchen aber eine möglichst große Vielfalt von Nahrungspflanzen – wenn wir unsere Grünflächen zubetonieren und unsere Gärten ,steril’ aufräumen und ,zuschottern’, entziehen wir den Insekten die Lebensgrundlage – und damit das Leben. Da nützt dann das schönste ,Insektenhotel’ nichts – wenn es rundum keine Nahrung gibt, wird es darin auch keine ,Gäste’ geben …

 

Das schönste Insektenhotel ist nutzlos, wenn rundherum alles steril ist.

Die Folgen für uns und die Land(wirt)schaft sind fatal: Wildpflanzen können keine Samen bilden und sterben aus, Obstblüten werden nicht bestäubt und die Ernten fallen aus. Oder mit anderen Worten: Ohne Bienen keine Birnen.

 

Menschen machen ,Bienenarbeit’

Dieses Horrorszenario ist leider keine Science-Fiktion-Szene: In China ist es teilweise schon so weit, dass Obstblüten von Menschen, die in Bäume klettern, mit kleinen Pinseln oder Hühnerfedern bestäubt werden, weil es nach übermäßigem Pestizideinsatz in manchen Gegenden kaum mehr Insekten gibt.

Noch ist es bei uns glücklicherweise nicht zu spät: Wir haben es in der Hand, auch in unserem privaten Bereich – in unseren Gärten etwa – dafür zu sorgen, dass es weiterhin Insektenleben gibt. Dies machten einige überaus interessante Vorträge deutlich, die im Mittelpunkt der ,Garten München‘ standen, die Anfang März auf dem Messegelände München stattfand.

„Wichtig ist es, dass wir in unseren Gärten für ein ganzjähriges Blütenangebot sorgen“, war die zentrale Aussage der Vorträge ,Bienenfreundliche Beete mit Zukunft’ und ,Naturgärten – was sind ihre Merkmale und warum brauchen wir sie?’, in deren Rahmen viele Tipps und Hinweise für die richtige Pflanzenauswahl gegeben wurden.

Neophyten ,entschärfen’

Übrigens gibt es auch einen guten Tipp, um die von ,Naturgärtnern’ gefürchteten und gehassten Neophyten zu ,entschärfen’: Die Blüten gleich nach dem Verblühen abschneiden, damit sie keine Samen bilden und sich nicht auf diese Weise vermehren können.

Eine besonders wichtige Stellung in jedem Duftgarten haben übrigens Gewürzkräuter: Sie bieten eine Fülle von für Insekten ,nahrhaften’ Blüten, erfreuen uns durch ihre Farbvielfalt, helfen unserer Psyche durch die entströmenden ätherischen Öle und bereichern unsere Küche. Außerdem ersparen sie uns – wie in einem weiteren Vortrag ausgeführt wurde – durch ihre ,heilende’ Wirkung oft auch einen Gang in die Apotheke.

Mit dem umfangreichen Vortragsprogramm wurde ein sehr interessanter Schwerpunkt für die ,Belebung’ einer gesunden Garten-Umwelt gesetzt. Es wäre wünschenswert, wenn bei der nächsten ,Garten München‘ dieses Programm erweitert würde und sich noch mehr Pflanzenproduzenten mit ihrem Sortiment und praktischen Vorführungen präsentieren würden.

Lippenblütler, wie etwa Salbei, erfreuen/ernähren alle Insekten.

 

Korbblütler, wie das Gänseblümchen, sollten wir in unserem Garten hegen und pflegen – es ist nicht nur eine ideale Bienennahrung, sondern auch eine essbare Arzneipflanze, die stoffwechselanregend und entzündungshemmend wirkt.

 

Bergenien bringen reichlich ,Insektenblüten‘, sind winterhart und fühlen sich auch an schattigeren Stellen wohl.

Wühlmäuse: Angriff aus dem Untergrund

… und plötzlich sind die Tulpen weg. Ich kann mich noch genau erinnern, an welchen Stellen ich einen ganzen Korb mit Tulpenzwiebeln gesetzt und mich auf eine bunte Blütenpracht gefreut hatte. Aber als ich kürzlich Nachschau hielt, sah ich statt kleiner Tulpentriebe, die bei mir meist schon recht zeitig aus dem Boden kommen, eine ganze Reihe mit Erdhaufen, die offensichtlich das zerstörerische Werk von Wühlmäusen waren. Für dieses Jahr: Aus der Traum von der Tulpenpracht.

Die ersten Reaktionen des geschockten Gärtners auf eine derartige Entdeckung sind ja Entsetzen, Empörung und die Planung eines ,Rachefeldzuges‘ gegen das lästige Getier, das sich vor allem über die Wintermonate an Blumenzwiebeln und Wurzeln von Stauden, Sträuchern und Bäumen gütlich tut. Und als erste Maßnahmen springen einem dann bei Recherchen im Internet meist alle möglichen Fallen und giftige Wühlmausköder entgegen, Schädlingsbekämpfer bieten ihre Dienste an, dass sie den Garten ,garantiert wühlmausfrei‘ machen.

Die zweite Reaktion ist dann, dass ich ruhig überlege und einen ,Feldzug‘ ohne ,Rache‘ gegen die Tiere, die meinen Garten von unten kahlfressen, plane. Immer noch mit leichter Verbitterung, aber ohne panikartige Aktionen. Vielmehr in der Hoffnung, dass eine der zahlreichen Möglichkeiten, die einem von verschiedensten Seiten empfohlen werden, helfen können, im kommenden Jahr die Blumenzwiebel besser über den Winter zu bringen.

Da ich ,naturnahes‘ Gärtnern bevorzuge, verzichte ich vorerst einmal auf tödliche Fallen und Gift und setze eher darauf, die lästigen Gesellen einfach aus meinem Garten zu vertreiben.

Ein ,Zaun’ aus giftigen Narzissen und dem Duft …

…von Kaiserkronen-Zwiebeln ist nicht nur dekorativ, sondern hilft auch mit, lästige Wühlmäuse ,biologisch’ zu vertreiben.

Biomethoden zur Vertreibung

Eine echte ,Biomethode‘ ist die Vertreibung mit Hilfe von Pflanzen, die giftig sind und/oder einen Duft absondern, der den Wühlmäusen nicht gefällt: Zu diesen sogenannten abschreckenden Pflanzen zählen Narzissen und Kaiserkronen, aber auch Knoblauch. Der Abschreckungseffekt ist zwar umstritten, aber trotzdem einen Versuch wert. Beachten muss man dabei allerdings, dass die (giftigen) Ausdünstungen nur in einem relativ kleinen Umkreis wirksam sind – ich werde daher vorerst einmal zur Probe ein kleines Beet, in dem sich gefährdete Blumenzwiebeln befinden, mit einem ,Zaun‘ aus Narzissen umgeben und dazwischen einige Kaiserkronen pflanzen.

Weiters werde ich versuchen, einen oder mehrere Igel anzulocken: Diese stacheligen Gesellen verspeisen ja gerne Schnecken, Insektenlarven, aber auch Mäuse aller Art. Was ich genau machen muss, um Igel ,einzuladen‘, bedarf noch einiger Recherchearbeit. Was ich schon weiß, ist aber, dass mein Garten ,igelgerecht‘ ist – mit Totholz, Laubecken, Blumenwiese, Hecken und einem kleinen Teich. Die ,Wohnung‘ ist also schon eingerichtet …

Eine ,Laubwohnung’ ist schon eingerichtet, jetzt muss der Igel nur noch kommen und aktiv werden.

Weitere natürliche Feinde sind Greifvögel und Eulen – vielleicht kommen ja einmal welche auf Besuch vorbei und es gefällt ihnen bei mir.

Ein weiterer lebendiger Feind ist der Maulwurf, der sehr gerne den Nachwuchs der Wühlmäuse frisst – allerdings weiß ich nicht, ob ich mir einen wünschen soll, da sich die großen Maulwurfhügel doch nicht so gut machen …

Weniger ,unangenehm‘ ist da die Katze der Nachbarin, die auch gerne Mäuse jagt – ich weiß aber trotzdem nicht, ob ich sie ,einladen‘ soll, da sie einerseits gerne mitten in Lavendel- und Rosmarinbüschen liegt (und diese vollkommen niederdrückt) und ich außerdem Angst um meine ,Vogelwelt‘ im Garten habe.

Auf jeden Fall werde ich bei meinen nächsten Pflanzungen die Blumenzwiebel und heiklen Pflanzenballen mit dichtmaschigem Kaninchengitter oder Pflanzkörben ,mechanisch‘ schützen. Damit ist ein gewisser Schutz garantiert.

Auf dubiose Hausmittel, wie etwa Essigwasser, vergorene Buttermilch, Marderhaare oder starken Schnaps, möchte ich dagegen verzichten, da ich die Tiere ja vertreiben und nicht erheitern möchte.

Wichtig ist: Was immer wir tun, sollten wir jetzt, im zeitigen Frühling tun, bevor sich die Wühlmäuse nach den Wintermonaten so richtig wohlfühlen und anfangen, sich zu vermehren.

Besonders gefährdete Pflanzen

Und hier noch eine (sicher nicht vollständige) Auflistung von besonders gefährdeten Pflanzen, die ich bei meinen Nachforschungen gefunden habe:


Wurzelgemüse, wie Rüben, Sellerie, Schwarzwurzeln, Pastinaken
Blumenzwiebeln von Tulpen, Schneeglöckchen und Lilien
Stauden mit ,fleischigen‘ Wurzeln, wie Pfingstrosen, Taglilien, Steppenkerzen
Ziergehölze, wie Blauregen, Clematis und Rosen
Apfelbäume

 

 

Fleischbeere: Auch für Veganer!

Der Februar hat ja meist in unserem Garten nicht allzu viel zu bieten. Einige Schneeglöckchen, frühe Winterlinge – und einen relativ unscheinbaren Strauch, dessen Name Veganern vermutlich nicht sehr gefällt: Fleischbeere. Da klingt der botanische Name Sarcococca schon viel angenehmer – und besonders angenehm ist der intensive Duft der Blüten nach Vanille und Honig, der sich vor allem dann entfaltet, wenn die Sonne scheint und für milde Temperaturen sorgt.

Die weißen bis leicht gelblich-grünlichen Blüten sind vom Aussehen her relativ unscheinbar, duften jedoch intensiv und erscheinen – je nach Standort des Kleinstrauches und herrschender Wetterlage – in der Zeit von Dezember bis März. Sie erfreuen daher nicht nur uns Menschen, sondern auch früh fliegende Bienen.

Ungenießbare Früchte

Aus den Blüten entwickeln sich etwa erbsengroße Früchte, die zuerst leuchtend rot und später purpurfarben bis schwarz sind. Sie enthalten ein gallertartiges Fruchtfleisch, von dem sich die Bezeichnungen ,Fleischbeere’ oder ,Schleimbeere’ für die ursprünglich aus Asien stammende Sarcococca ableiten. Diese Früchte sind zwar bei Vögeln heiß begehrt, für Menschen jedoch ungenießbar – auch Veganer sollten die Finger davon lassen und sich nur am köstlichen Duft erfreuen.

Die für uns ungenießbaren Früchte des Sarcococca-
Strauchs sind bei Vögeln überaus beliebt.

Der immergrüne Strauch wächst langsam und erreicht erst nach einigen Jahren eine maximale Höhe von knapp einem Meter. Er ist daher nur bedingt als Sichtschutz-Hecke verwendbar. Am wohlsten fühlt sich Sarcococca an einem windgeschützen Platz im Halbschatten auf einem kalkhaltigen Boden und freut sich vor allem in der Sommerzeit über regelmäßige Wassergaben. Im Übrigen ist die Pflanze relativ robust und in unseren Breiten winterhart.

Dieser winterduftende Zierstrauch, von dem bei uns 11 verschiedene Arten bekannt sind, gehört zu den Buchsbaumgewächsen, ist aber etwas widerstandsfähiger gegen Schädlinge als der Gemeine Buchsbaum. Trotzdem kann es passieren, dass auch die Fleischbeere vom Buchsbaumzünsler – eines eingeschleppten Kleinschmetterlings, dessen Raupen die Pflanze kahlfressen – befallen wird. Einige Vogelarten, Wespen und Ameisen sind die natürlichen Feinde der bis zu 5 cm großen grünlichen Raupen, außerdem gibt es noch eine nützlingsschonende biologische Bekämpfung des Schädlings mit Hilfe einer Spritzung mit dem Bakterium Bacillus thuringiensis.

 

Gärtnerische Daten:

Name: Fleischbeere / Schleimbeere – Sarcococca – es gibt davon 11 verschiedene Arten
Wuchs: Strauch bis maximal etwa 1 m hoch
Blüte: Dezember bis März; oder gelblich-grünlich
Duft: intensiver Blütenduft nach Vanille und Honig
Standort/Boden: Halbschatten /frischer, durchlässiger, eher kalkhaltiger Boden
Lebenszyklus: mehrjährig, gut winterhart
Giftigkeit: ja, alle Pflanzenteile
Nutzung: als Solitär- oder Heckenpflanze geeignet