Der Jänner rangiert auf meiner emotionalen Skala ganz unten – es ist kalt, grau und feucht und ich bin echt mieselsüchtig, weil mir auch im Garten das sonst üppig blühende Leben fehlt.
Mein wahrer Lichtblick um diese Zeit ist nur mein zuverlässig blühender Duftschneeball (Viburnum x bodnantense), der mit seinen rosafarbenen Blütendolden und ihrem Marzipan-Duft Auge und Nase erfreut und gefühlsmäßig etwas Wärme in die grauen Tage bringt. Ein Gemüts-Schmeichler sozusagen …
Dieser prächtige Zierstrauch, den ich schon mit dem Garten übernommen habe, dürfte schon etwa 15 Jahre alt sein, ist etwa 2,5 m hoch und fast ebenso breit und ist in kargen Winterzeiten ein wahres Geschenk aus dem Gartenhimmel.
Mein Winterschneeball dürfte von der Sorte ,Dawn’ sein – genau weiß ich es leider nicht, da ich ihn nicht selbst gepflanzt habe und die anderen existierenden Sorten ziemlich ähnlich sind.
Mein Strauch steht als Solitär und bekommt einige Stunden Sonne pro Tag. Da der Boden gut durchlässig ist und der Duftschneeball zu den Flachwurzlern gehört, muss ich darauf achten, dass er in heißen Zeiten auch genug Wasser bekommt. Die von mir so geliebten Duftblüten bringt er meist Ende Jänner – das ist natürlich etwas gefährlich, weil starker Frost die Pracht dann jäh beenden kann.
Gut winterhart
Der Strauch an sich ist zwar gut winterhart bis Klimazone 6 (d.h. bis etwa -23° C), die Blüten vertragen allerdings Kälte nur bis etwa -5° C, darunter erfrieren sie. Die noch geschlossenen Knospen überleben mehr Kälte, sofern diese nicht allzu lange dauert. Sobald es wieder wärmer wird, treibt aber in den meisten Fällen der Strauch neue Knospen nach. Die gesamte Blütezeit reicht – je nach Standort – meist von Dezember bis März, früh fliegenden Bienen dient der Winterschneeball daher auch als Nahrungsquelle.
Die unscheinbaren ovalen Früchte sind zuerst grün, werden
dann rot und schließlich dunkelblau. Sie sind bei Vögeln sehr
begehrt, aber für den Menschen giftig.
Giftige Früchte
Der Duftschneeball trägt nur im Sommerhalbjahr Laub, das zuerst grün ist und sich im Herbst rotbraun verfärbt bevor es abgeworfen wird.
Nach der Blüte erscheinen eher unscheinbare grüne Steinfrüchte, die sich dann rot verfärben und schließlich dunkelblau werden.
Gärtnerische Daten:
Name: Winterschneeball / Duftschneeball / Bodnant-Schneeball (nach dem Ort Bodnant in Norwales, wo diese Züchtung entstanden ist – Viburnum x bodnantense – es gibt davon verschiedene, sehr ähnliche Sorten
Wuchs: Strauch bis 3 m hoch und 2,5 m breit, Flachwurzler mit Ausläufern
Blüte: Dezember bis März; rosa, dann weiß ausbleichend; rispenförmig
Duft: intensiver Blütenduft nach Marzipan
Standort/Boden: Sonne bis Halbschatten /frischer, durchlässiger, eher leicht saurer Boden
Lebenszyklus: mehrjährig, gut winterhart bis Klimazone 6
Giftigkeit: ja, alle Pflanzenteile
Nutzung: als Solitär- oder Heckenpflanze geeignet
Die Aussagen kann ich voll bestätigen. Ich habe auch einen Winterschneeball. Damit er nicht alleine meine miese Winterlaune vertreiben muss, habe ich auch noch Hamamelis im Garten.