Ein Leckerbissen der besonderen Art sind für Blattläuse die frischen Triebe unserer Pflanzen, aus denen sie den Saft saugen. Sie produzieren daraus einen ,Honigtau’ genannten süßen Saft, den Ameisen sehr gerne mögen und von den Läusen ,abzapfen’. Die Ameisen ,pflegen’ daher die Läuse und beschützen sie oft gegen natürliche Fressfeinde, wie etwa Marienkäfer (oder deren Larven).
Diese ,Zusammenarbeit’ von Ameisen und Blattläusen ist besonders gefährlich, weil dadurch kleinere Pflanzen innerhalb kürzester Zeit ruiniert werden können: Die Läuse entziehen der Pflanze aus den Trieben den Nahrungssaft und die durch den ,Honigtau’ angelockten Ameisen siedeln sich gerne an der Basis der befallenen Pflanzen an und durchziehen mit ihren Gängen den Wurzelbereich, wodurch die Pflanze auch von unten systematisch zerstört wird.
Wichtig ist es daher, jetzt zu Frühlingsbeginn, wenn das ,Gartenleben’ erwacht, ein Auge darauf zu haben, ob es irgendwo plötzlich neue ,Ameisenstraßen’ gibt und diese nachzuverfolgen, ob sie eventuell zu Pflanzen führen, an denen sich Blattlauspopulationen zu entwickeln beginnen.
Wenn dies zutrifft, ist es höchste Zeit für Gegenmaßnahmen!
Aber bitte nicht zur Giftdose greifen, sondern mit natürlichen pflanzlichen Mitteln die lästigen Parasiten vertreiben bzw. an der Vermehrung hindern: Das ,Zaubermittel’ dafür sind die ätherischen Öle unserer sehr oft im Garten vorhandenen Duftpflanzen, wie etwa Lavendel, Oregano, Thymian und Currykraut.
Diese Pflanzen müssen jetzt im Frühling ohnehin zurückgeschnitten werden, damit sie nicht verholzen und wir können aus den Abschnitten einen Pflanzentee oder einen kalten Pflanzenauszug machen, mit dem wir befallene Pflanzen und Ameisenstraßen besprühen.
Dadurch werden die Läuse inaktiviert und die Ameisen vertrieben, weil sie durch die Duftstoffe die Orientierung verlieren.
Tipp: Wer im Garten Brennesseln hat oder diese bei einer Wanderung pflücken möchte, kann auch diese zur Herstellung des Pflanzenauszuges dazugeben.
Rezept für den Pflanzentee:
- 250 g Triebe, Stiele und Blätter von frischem Lavendel, Oregano, Thymian, Currykraut (eventuell dazu einige Brennesselstiele) mit
- 2,5 Liter kochendem Wasser übergießen und zugedeckt etwa 24 Stunden ziehen lassen. Nach der halben Ziehzeit
- 50 ml Rapsöl (Speiseöl) beigeben und gut durchrühren. Bis zum Ende der Ziehzeit alles noch mehrmals gut durchrühren.
Tipp: Zur Verstärkung der Wirkung kann man dem Absud auch 10 bis 15 Tropfen ätherisches Lavendelöl beimengen.
Den Pflanzentee zuletzt abseihen und mit einer Sprühflasche reichlich auf die betroffenen Pflanzenteile sprühen.
Hinweis: Vor dem Sprühen die Sprühflasche immer gut schütteln, damit alle Inhaltsstoffe gut vermengt sind.
Diese Behandlung der Pflanzen kann bei Bedarf im Tagesabstand mehrmals wiederholt werden. Sie ist für Mensch und Tier völlig ungiftig und unschädlich.

Meisen sind wichtige Helfer im Garten, wenn es darum geht, Ungeziefer zu eliminieren.
Nützlinge helfen mit
Marienkäfer sind übrigens regelrechte ,Blattlausjäger’ – sie fressen pro Tag bis zu 150 Läuse. Wer sie in seinem Garten hat, sollte froh darüber sein – im einschlägigen Handel welche zuzukaufen, ist aber nicht sinnvoll, da sie sich im Freiland rasch wieder ,verfliegen’.
Auch Vögel – allen voran Meisen – haben großen Appetit auf Läuse und anderes Ungeziefer und helfen so tatkräftig mit, diese Plagegeister zu reduzieren.
Ein Vogel-Nistkasten ist daher eine gute Investition …
Die grünen Blattläuse streife ich einfach mit dem Finger ab oder spritze sie mit dem Gartenschlauch weg. Aber gegen die schwarzen hilft das nicht. Vielen Dank für den Tipp, das werde ich ausprobieren! Liebe Grüße
Susanna
Liebe Susanna,
also Läuse ’suchen‘ und mit den Fingern abstreifen ist nicht ganz so mein Ding – dazu bin ich zu ungeduldig. Ich hab deshalb die veröffentlichte Rezeptur entwickelt und bisher gute Ergebnissen mit diesem speziellen Pflanzentee erzielt. Übrigens konnte ich damit auch größere Ansammlungen von Feuerwanzen ‚auflösen‘ (siehe auch meinen Beitrag ‚Wenn Feuerwanzen ihren Frühlingsreigen tanzen‘ – https://lebensgarten.at/?p=2460).
Einen Frühling mit wenig Läusen und Wanzen wünscht
dir Lebensgärtner Rudi