Wühlmäuse: Angriff aus dem Untergrund

von | 28. Februar 2023 | Aktuelles, Allgemein, Duftpflanzen, Gartentechnik, Gartentipps, Pflanzenwissen | 0 Kommentare

… und plötzlich sind die Tulpen weg. Ich kann mich noch genau erinnern, an welchen Stellen ich einen ganzen Korb mit Tulpenzwiebeln gesetzt und mich auf eine bunte Blütenpracht gefreut hatte. Aber als ich kürzlich Nachschau hielt, sah ich statt kleiner Tulpentriebe, die bei mir meist schon recht zeitig aus dem Boden kommen, eine ganze Reihe mit Erdhaufen, die offensichtlich das zerstörerische Werk von Wühlmäusen waren. Für dieses Jahr: Aus der Traum von der Tulpenpracht.

Die ersten Reaktionen des geschockten Gärtners auf eine derartige Entdeckung sind ja Entsetzen, Empörung und die Planung eines ,Rachefeldzuges‘ gegen das lästige Getier, das sich vor allem über die Wintermonate an Blumenzwiebeln und Wurzeln von Stauden, Sträuchern und Bäumen gütlich tut. Und als erste Maßnahmen springen einem dann bei Recherchen im Internet meist alle möglichen Fallen und giftige Wühlmausköder entgegen, Schädlingsbekämpfer bieten ihre Dienste an, dass sie den Garten ,garantiert wühlmausfrei‘ machen.

Die zweite Reaktion ist dann, dass ich ruhig überlege und einen ,Feldzug‘ ohne ,Rache‘ gegen die Tiere, die meinen Garten von unten kahlfressen, plane. Immer noch mit leichter Verbitterung, aber ohne panikartige Aktionen. Vielmehr in der Hoffnung, dass eine der zahlreichen Möglichkeiten, die einem von verschiedensten Seiten empfohlen werden, helfen können, im kommenden Jahr die Blumenzwiebel besser über den Winter zu bringen.

Da ich ,naturnahes‘ Gärtnern bevorzuge, verzichte ich vorerst einmal auf tödliche Fallen und Gift und setze eher darauf, die lästigen Gesellen einfach aus meinem Garten zu vertreiben.

Ein ,Zaun’ aus giftigen Narzissen und dem Duft …

…von Kaiserkronen-Zwiebeln ist nicht nur dekorativ, sondern hilft auch mit, lästige Wühlmäuse ,biologisch’ zu vertreiben.

Biomethoden zur Vertreibung

Eine echte ,Biomethode‘ ist die Vertreibung mit Hilfe von Pflanzen, die giftig sind und/oder einen Duft absondern, der den Wühlmäusen nicht gefällt: Zu diesen sogenannten abschreckenden Pflanzen zählen Narzissen und Kaiserkronen, aber auch Knoblauch. Der Abschreckungseffekt ist zwar umstritten, aber trotzdem einen Versuch wert. Beachten muss man dabei allerdings, dass die (giftigen) Ausdünstungen nur in einem relativ kleinen Umkreis wirksam sind – ich werde daher vorerst einmal zur Probe ein kleines Beet, in dem sich gefährdete Blumenzwiebeln befinden, mit einem ,Zaun‘ aus Narzissen umgeben und dazwischen einige Kaiserkronen pflanzen.

Weiters werde ich versuchen, einen oder mehrere Igel anzulocken: Diese stacheligen Gesellen verspeisen ja gerne Schnecken, Insektenlarven, aber auch Mäuse aller Art. Was ich genau machen muss, um Igel ,einzuladen‘, bedarf noch einiger Recherchearbeit. Was ich schon weiß, ist aber, dass mein Garten ,igelgerecht‘ ist – mit Totholz, Laubecken, Blumenwiese, Hecken und einem kleinen Teich. Die ,Wohnung‘ ist also schon eingerichtet …

Eine ,Laubwohnung’ ist schon eingerichtet, jetzt muss der Igel nur noch kommen und aktiv werden.

Weitere natürliche Feinde sind Greifvögel und Eulen – vielleicht kommen ja einmal welche auf Besuch vorbei und es gefällt ihnen bei mir.

Ein weiterer lebendiger Feind ist der Maulwurf, der sehr gerne den Nachwuchs der Wühlmäuse frisst – allerdings weiß ich nicht, ob ich mir einen wünschen soll, da sich die großen Maulwurfhügel doch nicht so gut machen …

Weniger ,unangenehm‘ ist da die Katze der Nachbarin, die auch gerne Muse jagt – ich weiß aber trotzdem nicht, ob ich sie ,einladen‘ soll, da sie einerseits gerne mitten in Lavendel- und Rosmarinbüschen liegt (und diese vollkommen niederdrückt) und ich außerdem Angst um meine ,Vogelwelt‘ im Garten habe.

Auf jeden Fall werde ich bei meinen nächsten Pflanzungen die Blumenzwiebel und heiklen Pflanzenballen mit dichtmaschigem Kaninchengitter oder Pflanzkörben ,mechanisch‘ schützen. Damit ist ein gewisser Schutz garantiert.

Auf dubiose Hausmittel, wie etwa Essigwasser, vergorene Buttermilch, Marderhaare oder starken Schnaps, möchte ich dagegen verzichten, da ich die Tiere ja vertreiben und nicht erheitern möchte.

Wichtig ist: Was immer wir tun, sollten wir jetzt, im zeitigen Frühling tun, bevor sich die Wühlmäuse nach den Wintermonaten so richtig wohlfühlen und anfangen, sich zu vermehren.

Besonders gefährdete Pflanzen

Und hier noch eine (sicher nicht vollständige) Auflistung von besonders gefährdeten Pflanzen, die ich bei meinen Nachforschungen gefunden habe:


Wurzelgemüse, wie Rüben, Sellerie, Schwarzwurzeln, Pastinaken
Blumenzwiebeln von Tulpen, Schneeglöckchen und Lilien
Stauden mit ,fleischigen‘ Wurzeln, wie Pfingstrosen, Taglilien, Steppenkerzen
Ziergehölze, wie Blauregen, Clematis und Rosen
Apfelbäume

 

 

Möchtest du von unseren Erfahrungen profitieren und deinem Garten neuen,Schwung‘ geben, ihn klimafitter machen und für Sommertage eine ,Kühloase‘ für dich schaffen oder möchtest du einen ,Duftraum‘ für dich einrichten, dann schicke uns ganz einfach ein Mail und wir werden gerne deine Pläne mit dir besprechen:

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert