Die größte Blumenschau der Welt, die Chelsea Flower Show, die heuer vom 20. bis 24. Mai wieder in London stattfand, zog auch dieses Jahr wieder mehr als 150.000 Garten- und Blumenfans in ihren Bann. Diese internationale Gartenausstellung, die auch die Royals regelmäßig besuchen, ist eine wichtige Veranstaltung für alle GartenbesitzerInnen und Pflanzenfreunde, aber auch für professionelle Gärtner aus dem In- und Ausland. Blumenliebhaber können sich einfach an der prachtvollen Vielfalt erfreuen, Profis können sich kreative Tipps holen und über kommende Gartentrends informieren.

Die Vielfalt der gezeigten Pflanzen reicht von märchenhaften Begonien (Bild oben im Vordergrund) und mächtigem Delphinum (Bild oben im Hintergrund) bis zu Wildpflanzen, die diesmal eines der Hauptthemen darstellten (Bilder unten).


Vom Küchengarten bis zur Pilzplantage
‚Natur pur’ war auch in Hinblick auf den Selbstversorgergedanken ein wichtiges Thema: Biokräuter aus dem eigenen Garten sind mehr denn je gefragt – man will schließlich wissen, was auf dem Teller liegt, und davon soll es beste Qualität sein.

Der Eintritt in den Küchengarten ist übersichtlich und aufgeräumt, die Kräuter können aber auch ein buntes Feld bilden, das nicht nur mit bunten Blüten das Auge, sondern durch seinen betörenden Duft auch die Nase erfreut, wie das Beet mit den verschiedenen Salbeiarten im Bild unten.

Und am ‚Gemüseregenbogen’ (Bild unten), der die prächtigsten Gemüse aller Arten präsentierte, konnte man sich kaum satt sehen: So machen gesunde Vitamine auch fürs Auge Spaß!

,Pilzsuche’ im eigenen Garten oder auf dem Balkon
Passionierte Schwammerlsucher werden vielleicht die Nase rümpfen, weil ihr Jagdinstinkt nicht befriedigt wird, aber es ist durchaus möglich, auf eigenem Grund und Boden eine Vielfalt von essbaren Pilzen zu züchten – die ,Zuchtboxen’ mit genauen Anleitungen werden ins Haus geliefert.

Und die Pilze sehen durchaus dekorativ aus, wie zum Beispiel der bekannte Heilpilz Reishi, der auch ,Pilz des ewigen Lebens’ genannt wird, weil er angeblich das Herz stärkt (Bild oben in der Mitte), oder der Vitalpilz Shiitake (Bild unten), den es auch bereits im Supermarkt gibt. Selbst gezogen und selbst geerntet schmeckt und wirkt er vielleicht aber besser …

Richtig schön, fast könnte man sagen ,elegant’, sieht der rosa Austernpilz aus, der auf einem Biosubstrat wächst (Bild unten).


Der überlebensgroße Irokese (Bild oben) überblickt cool den Trubel und achtet darauf, dass die Besucher die Ausstellungsstücke nicht ,beschädigen’ …
Besondere Pflanzenfans unter den Besuchern haben sich sogar passend für die Blumen Show floral gekleidet (Bild unten) …


… und fotografieren aufgeregt, was das Zeug hält. Der bronzene Hase dagegen nimmt den Trubel gelassen und macht inmitten all des Grünzeugs ein entspanntes Schläfchen (Bild unten).

Pflanzen für Trockenzeiten und für kleine Balkone
In unseren Breiten gibt es nach Regenepisoden immer öfter auch Trockenzeiten, denen sich Gartenbesitzer anpassen müssen. Ideal dafür sind Sukkulenten, die durch spezielle wasserspeichernde Blätter, Triebe und Wurzeln an besondere Klima- und Bodenverhältnisse angepasst sind. Dazu gehören Kakteen und Agavenpflanzen.

Lieben es trocken – eine bunte Vielfalt von Sukkulenten.

Die Agave in der Bildmitte mit den roten Blatträndern wurde mit einer Goldmedaille ausgezeichnet (Bild oben).
Nicht ausgezeichnet, aber vom Wuchs her überaus bemerkenswert ist die ,Agave leopoldii marginata‘ im Bild unten, die wie ein Wuschelkopf aussieht und auch einen Blickfang auf der Terrasse darstellen kann. Ein Teil dieser Sukkulenten ist in unseren Breiten sogar winterhart, man sollte sich vor der Anschaffung immer erkundigen, welche Minus-Temperaturen die Pflanze gut aushält.

Spezielle Alpenpflanzen, die als fertige Arrangements in Pflanzbehältern für kleine Terrassen und Balkone angeboten werden, sollen helfen, ein wenig Grün auch in den städtischen Bereich zu bringen (Bild unten).


Bei der Gestaltung dieser speziellen Pflanzschalen ist der Phantasie keine Grenze gesetzt – es gibt fertige Sets für optimales ,Schrebergartenfeeling‘ inklusive Gartenzwergen.
Königliche Auszeichnung

Eine königliche Auszeichnung gab es heuer für ein riesiges Arrangement von in allen Farben wunderbar blühenden Clematis.

Internationale Gäste fühlten sich besonders von der Präsentation groß blühender Nelken in allen denkbaren Farben angezogen und ließen ihre Kameras unzählige Male klicken (Bild oben).

Kein Wunder – diese Nelken, wie z.B. die im Bild oben gezeigte Neuzüchtung ,Royal Damaskus‘ hat ja auch herrlich strukturierte Blüten mit eleganten Farbtönen. Nicht umsonst wurde auch diese Nelke mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.

Einen weiteren Publikumsmagneten stellten die Präsentationen von Duftwicken dar, über die es sogar mehrere Bücher gibt (Bilder oben und unten).

Dieser farbenprächtige und wunderbar duftende Blütenzauber verzückt nicht nur Blumenliebhaber, sondern ist auch ein Magnet für Bienen und andere Insekten. Diese Schlingpflanzen sind schnell wachsend und eignen sich an einem windgeschützten sonnigen bis halbschattigen Standort für einen reich blühenden und angenehm duftenden Sichtschutz.

Aktuell zur gegenwärtigen Jahreszeit war die Präsentation von neuen Pfingstrosensorten, die ganz neue Blütenformen zeigten und sogar in der riesigen Blumenhalle Hummeln anlockten, die sich die Blütenpollen offensichtlich gut schmecken ließen (Bild 0ben).

Eine besondere Rosen-Neuzüchtung, die erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde, war die The King’s Rose, eine englische Strauchrose, die in Zusammenarbeit mit ,The King’s Foundation‘ (gegründet von König Charles III.) gezüchtet wurde.
Die Vision dieser King’s Foundation ist es, im Einklang mit der Natur zu leben, um das Wohlergehen der Menschen, der Orte und des Planeten zu verbessern. In diesem Rahmen werden zahlreiche naturschützende Projekte realisiert und jedes Jahr bekommen 15.000 SchülerInnen die Möglichkeit, praktische, in der Natur verwurzelte Fähigkeiten zu erlernen. Eine ideale Verbindung zur weltgrößten Pflanzenschau …
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