Weinreben: Mein persönlicher Jungbrunnen

von | 17. Januar 2023 | Aktuelles, Allgemein, Gartenplanung, Gebäude-Begrünung, Kühlende Bepflanzung, Pflanzenwissen | 0 Kommentare

Ich staunte nicht schlecht, als ein Freund zum Einweihungsfest unseres neuen Hauses statt eines Blumenstraußes einen Rebstock mitbrachte – das war vor mehr als dreißig Jahren. Die Freude darüber war damals auf meiner Seite eher verhalten, da ich durch den neuen ,Gartenbewohner‘ jede Menge Arbeit auf mich zukommen sah. Und davon hatte ich mit einem Haus, das noch den letzten ,Schliff‘ benötigte und einem Garten, der sich noch ziemlich ,ursprünglich‘ zeigte, mehr als genug.

Und ich hatte recht: Rebstöcke (der damals Geschenkte blieb nicht der einzige in meinem Garten) machen Mühe. Aber: Mittlerweile liebe ich diese Arbeit (Vor allem regelmäßiger Rebschnitt ist notwendig, soll der Weinwuchs nicht unkontrolliert ausufern.) und ich möchte die Beschäftigung mit den Rebstöcken auf keinen Fall mehr missen.

Natürlicher Schattenspender

Und auch auf meine Weinlaube, in die ich mich an heißen Tagen zurückziehe, da sie natürlichen Schatten spendet und gleichzeitig Sichtschutz gegenüber den Nachbarn bietet, möchte ich nicht mehr verzichten. Ideal für Lauben sind übrigens sogenannte ,Direktträger‘, Rebstöcke, die nicht veredelt wurden. Sie wachsen nicht nur besonders schnell, sondern sind auch resistent gegenüber der Reblaus und bestimmten Pilzkrankheiten, wie etwa dem ,echten Mehltau‘, der besonders in heißen Sommern viele Weinstöcke befällt.

Power für meine Zellen

Im Herbst kündigt ein unverwechselbarer Duft an, dass die Trauben reif sind und die ,Lese’ unmittelbar bevorsteht. Freunde und Familie freuen sich auf die dunkelroten, aromatischen Beeren, die nicht nur viel Geschmack haben, sondern auch gesund sind. 

Heilpflanze des Jahres 2023

Vor allem die Inhaltsstoffe „Resveratrol“ und „OPC“ (Oligomere Proanthocyanidine) machen Weintrauben so gesund: Sie wirken antioxidativ, beeinflussen die Durchblutung positiv und beugen so Herz- und Kreislauferkrankungen vor, schützen unsere Körperzellen und stärken das Immunsystem. Genügend Gründe, dass die Weinrebe (Vitis vinifera) vom Münchner Naturheilverein ,Theophrastus‘ zur Heilpflanze des Jahres 2023 gewählt wurde. Ich habe deshalb die Weinstöcke in meinem Garten zu meinem ganz persönlichen Jungbrunnen ernannt.

Gärtnerische Daten:

Für die Begrünung von Lauben und Gebäuden eignen sich am besten schnellwachsende, gut winterharte und gegen Krankheiten, wie etwa die Wurzelreblaus oder Pilzkrankheiten (Mehltau), weitgehend resistente Weinreben, wie es verschiedene Uhudler-Sorten sind.

Wichtig sind ein gut sonniger Standort und ein leicht lehmig-sandiger, gut durchlässiger Boden, da die Weinstöcke keine Staunässe vertragen. Außerdem sollte der Boden tiefgründig ohne Hindernisse für die bis in 15 m Tiefe reichenden Wurzeln sein – dies ist wichtig, damit die Pflanzen auch in Trockenzeiten ohne Bewässerung auskommen.

Für die Anlage einer dichten Laube ist zu beachten, dass die Reben in einem Abstand von etwa 1 – 1,5 m gesetzt werden. Trotzdem muss man etwa mit 2 Jahren rechnen, bis die Laube gut verwachsen ist und vollen Schatten spendet.

Wir stellen hier zwei Uhudler-Reben vor, die sich besonders gut für eine Weinlaube eignen, weil sie sehr wuchsstark, robust und weitgehend trockenresistent sind: 

Concordia

Name: Uhudler Concordia – Vitis vinifera Concordia
Familie: Weinrebengewächse – Vitaceae; Gattung Vitis
Wuchs: Mit Sprossranken kletternder Strauch, Zuwachs pro Jahr 1 bis 2,5 m
Blätter: Oberseite tiefgrün, Unterseite rosa bis orange
Blüte: gelb / zwittrig, daher selbstbefruchtend
Standort/Boden: Sonne / durchlässiger sandig-lehmiger Boden, keine Staunässe!
Lebenszyklus: mehrjährig, sehr gut winterhart
Fruchtreife: Mitte September
Wurzelsystem: Tiefwurzler 

Isabella

Name: Uhudler Isabella – Vitis vinifera Isabella
Familie: Weinrebengewächse – Vitaceae; Gattung Vitis
Wuchs: Mit Sprossranken kletternder Strauch, Zuwachs pro Jahr 1 bis 1,5 m
Blätter: Oberseite dunkelgrüngrün, Unterseite grauweiß wollig-filzig
Blüte: weiß / zwittrig, daher selbstbefruchtend
Standort/Boden: Sonne / durchlässiger sandig-lehmiger Boden, keine Staunässe!
Lebenszyklus: mehrjährig, sehr gut winterhart
Fruchtreife: Mitte September
Wurzelsystem: Tiefwurzler
Hinweis: Bekannteste Direktträger-Sorte. In der Türkei werden die Blätter für die bekannten ,Gefüllten Weinblätter’ verwendet. In Norditalien wird aus den Trauben ein intensiv nach Erdbeeren schmeckender Wein mit dem Namen ,Fragolino’ gekeltert.

 

 

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