Der Schock kommt meist nach dem Winter, wenn man voller Vorfreude durch den Garten geht und bemerkt, dass die immergrünen Pflanzen plötzlich braunes Laub haben. Was ist passiert? Sind die Pflanzen erfroren, hat ihnen der eisige Wind zugesetzt oder haben sie eine Krankheit? Sind sie noch zu retten?
Die gute Nachricht zuerst: In vielen Fällen sieht der Schaden auf den ersten Blick schlimmer aus, als er ist – ein kräftiger Rückschnitt (nicht zu früh, etwa im Mai) hilft meist, dass die Stauden und Sträucher wieder austreiben und sich in den nächsten Monaten gut erholt präsentieren.
Durst kann tödlich sein
Die schlechte Nachricht: Wenn man einen Zweig eines ,Immergrünen’ mit einem spitzen scharfen Messer vorsichtig einritzt und man kann keine grüne Rinde mehr erkennen, sondern nur ausgetrocknetes Holz, dann ist es meist zu spät für Optimismus.
In vielen Fällen ist die Pflanze jedoch nicht erfroren, sondern einfach vertrocknet. Immergrüne Pflanzen benötigen nämlich auch im Winter immer wieder Wasser – entweder durch Regen oder von der Gießkanne: Vor allem, wenn in einem trockenen Winter die Sonne scheint, verdunsten die Pflanzen über ihre Blätter relativ viel Wasser, das sie sich über einen trockenen Boden nicht holen können.
Natürlicher Schutzmechanismus
Die immergrünen Pflanzen haben jedoch einen Schutzmechanismus entwickelt, wie sie eine gewisse Zeit mit wenig Wasser auskommen können: Sie rollen ihre Blätter ein und geben damit nicht nur der Sonne weniger Angriffsfläche, sondern reduzieren auch die Verdunstung.
Frostfreie Tage nützen
Immer dann, wenn frostfreie Tage in Sicht sind, sollte man diese dafür nützen, die immergrünen Pflanzen zu gießen – nicht zu oft, aber wenn, dann nicht zu wenig, damit das Wasser auch in tiefere Erdschichten vordringen kann.
Vorsicht bei Kübelpflanzen
Bei Kübelpflanzen sollte man jedoch sparsamer mit dem Wasser sein, damit keine Staunässe entsteht. Diese lieben die meisten Pflanzen schon im Sommer nicht, aber im Winter kann das überschüssige Wasser im Kübel zu einem ,Eisblock’ frieren und dabei nicht nur die Wurzeln, sondern auch den Topf zerstören.
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